Die Festung . Geschichte . Wiederentdeckung
  ...  

 
  Die Festung Dresden hat ihren baugeschichtlichen Ursprung in der im ausgehenden 12. Jahrhundert entstandenen Stadtmauer, die weitestgehend unverändert bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts fortbestand.

Etwa um diese Zeit erkannte Herzog Georg der Bärtige, dass beim Artillerieeinsatz im Belagerungskrieg die mittelalterliche Stadtbefestigung den ausreichenden Schutz seiner Residenz nicht mehr gewährleisten konnte. 1519 begann er deshalb, die Stadt mit Erdwällen, Basteien und breiten Wassergräben zu umgeben. Die Siedlung um die Frauenkirche wurde dabei Bestandteil der Stadt Dresden.

 
Georg der Bärtige
 
       
  Herzog Moritz (ab 1547 Kurfürst), der 1541 die Macht übernahm, lernte bei seinen im kaiserlichen Auftrag unternommenen Kriegsreisen durch Europa die neueste Form der Stadtbefestigung kennen, die Bastionärbefestigung. Sein Baumeister, Caspar Vogt von Wierandt, plante und realisierte ab 1545 den Umbau der Festungsanlagen Dresdens. Etwa 1555 war die Stadt mit einer modernen Bastionärbefestigung nach altitalienischer Manier – sternförmiger Grundriss aus geraden Wällen mit pfeilförmig hervorspringenden Bastionen – umgeben.
 
   


Kurfürst Moritz
(Gemälde von Lucas Cranach d. J.)

 
         
 

     
         
  Wesentliche Umbauten erfolgten mit der Erweiterung zwischen der Kleinen Bastion und der Hasenbergbastion unter Paul Buchner 1589/1591, wobei die Jungfernbastion entstand, sowie bei der Vergrößerung der Festungsanlagen im Vorfeld des Schlosses unter Graf Rochus von Lynar.

Durch den Bau der Jungfernbastion bedingt musste das Ziegeltor geschlossen und als Ersatz dafür das Pirnaische Tor geschaffen werden. Diesem Umstand haben wir es zu verdanken, dass das Ziegeltor als einziges Dresdner Stadttor bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben ist. Es kann im "Museum Festung Dresden" besichtigt werden.
 
Paul Buchner
 
         
       
         
  Im Jahre 1721 ließ Kurfürst Friedrich August I., besser bekannt als August der Starke, alle Bastionen nach römischen Göttern umbenennen. 

Im 18. Jahrhundert verlagerte sich das Gewicht der Defension an die Landesgrenzen, so daß das Interesse des Landesherren an der Festung Dresden nachließ. Große Teile der Festungswerke wurden der zivilen und privaten Nutzung zugeführt.
Den größten und wohl auch schönsten Abschnitt ließ sich Graf Heinrich von Brühl von seinem Dienstherren Kurfürst Friedrich August II. schenken. Er ließ das Gelände zu einer barocken Gartenanlage umgestalten. Diese Umnutzung führte zur teilweisen Verfüllung der Anlagen.

Nach Entfestigung der Stadt im 19. Jahrhundert blieben nur der Teil der Bastionärbefestigungsanlage entlang der Elbe (als Brühlsche Terrasse weltbekannt geworden), ein geringes Teilstück im Bereich unterhalb der Zwingergalerie und die attraktiven Grundmauern des Dresdner Pulverturmes unter dem Coselpalais erhalten. 

Im Bereich der Brühlschen Terrasse befinden sich die Piatta Forma und die kleine Bastion am Ziegeltor, die 1990 vom Dresdner Verein Brühlsche Terrasse e.V. wiederentdeckt wurde.

 

 
Graf Rochus Quirinus von Lynar
 
         
 

Bildliche Darstellung wichtiger Etappen der Entwicklung der Festung Dresden

 
         
   
         
   
         
   
         
   
         
   
         
 

 
         
 

Reste der Befestigung, die bei Ausgrabungen zu sehen waren

 
   
   

nach oben

     
 
© 2020 . Dresdner Verein Brühlsche Terrasse e.V.